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Fußverkehr stärken: Fußwegekonzept und Fußverkehrs-Check für Leverkusen

Geht doch! – fußgängerfreundliche Stadt

Fußgänger mit Rollator
Fußgänger mit Rollator

Die Ratsgruppe DIE LINKE hat beantragt, dass die Stadt ein Fußverkehrskonzept entwickelt und sich für einen Fußverkehrs-Check bewirbt. Die Stadt Leverkusen ist Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität und sollte dieses Angebot des Verkehrsministeriums und des Zukunftsnetz Mobilität NRW wahrnehmen. Die Teilnahme am Fußverkehrs-Check bietet eine gute Möglichkeit dem Fußverkehr durch durch einen partizipativen Prozess (Workshops, Begehungen) einen höheren Stellenwert zu geben. Ein Fußverkehrskonzept würde ebenfalls dazu beitragen den Fußverkehr zu optimieren. Fußwege müssen barrierefrei, ausreichend breit und in den Abendstunden gut beleuchtet sein. Fußgänger bewegen sich in Leverkusen aber meist auf Restflächen – Flächen, die nicht vom motorisierten Verkehr, Rad und Kommerz belegt sind. Für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder Eltern mit Kinderwagen ist ausreichend Platz auf Gehwegen oft nicht vorhanden.

Die Ausarbeitung eines Fußverkehrskonzepts und die Teilnahme am Fußverkehrs-Check würden dazu beitragen, den im Mobilitätskonzept 2030+ aufgeführten Handlungsbedarf im Fußverkehr umzusetzen. Mehr Fußverkehr würde auch zum Klimaschutz beitragen.

Zitieren wir dazu aus unserem Programmentwurf:

Geht doch! – fußgängerfreundliche Stadt

Fußgänger bewegen sich in Leverkusen  meist auf Restflächen – Flächen, die nicht vom motorisierten Verkehr, Rad und Kommerz belegt sind. Obwohl wir alle Fußgänger sind und viele der innerstädtischen Verkehre zu Fuß abgewickelt werden, nimmt kaum jemand diese Form der Mobilität ernst. Die meisten Wege in der Stadt sind unter zwei Kilometer – die perfekte Fußdistanz, aber viele nehmen selbst dafür noch das Auto oder greifen zu Hilfsmitteln wie E-Rollern.

Wir fordern:

  • Um den Fußverkehr sichtbar zu machen, muss erhoben werden, wie groß sein Anteil ist. Das Verkehrsmittel „Fuß“ muss ins Verkehrsmodell der Stadt integriert und zudem ein Monitoring eingerichtet werden, das die Wirkung fußgängerfreundlicher Maßnahmen deutlich macht.
  • Angenehme, einsehbare und barrierefreie Bürgersteige, mit einer Mindestbreite 2,50m, auf denen man zu zweit – mit Kinderwagen, Rollstuhl, etc. – gut aneinander vorbeikommt. Im Zentrum und an besonders stark frequentierten Stellen, wie etwa vor Schulen, muss die Breite vergrößert werden (Stichwort: Flächengerechtigkeit). Falschparker sind konsequent abzuschleppen.
  • Nicht nur die Fläche, auch die Zeit muss fair verteilt werden. “Grünanteile” für Fußgänger sind an Ampeln deutlich größer zu bemessen. Wo immer möglich: Ampeln abbauen und durch sichere Querungen und Zebrastreifen ersetzen.
  • Einführung von “Fußverkehrs-Checks”; Erstellung von Schulwegplänen (gegebenenfalls auch für Altenheime, Krankenhäuser, Behörden, etc.). Rund um Schulen sind Pilotprojekte mit temporären Fahrverboten durchzuführen.
  • Attraktive Flaniermeilen mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen. Neben der bereits geplanten Promenade entlang der Ost-West-Achse (mit gutem oberirdischem Nahverkehr) sind auch neue Tangenten, z.B. entlang des Europarings oder in Verlängerung der Fußgängerzonen in den drei Stadtzentren), zu entwickeln.
  • Fußwege gut auszeichnen, Entfernungsangabe und Gehzeit angeben, das schätzen nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische (zudem werten Wegweiser das zu Fuß gehen auf). Thematische Wege zu Stadtgeschichte anbieten, etwa entlang der Koloniegebäude, aufs Bayerkreuz zu oder raus ins Grüne (z.B. Obstweg).
  • Gehen fördern und attraktivieren auf allen Ebenen: Wege begrünen, Bäume als Schattenspender, Brunnen, Wasserläufe, reichlich Sitzgelegenheiten schaffen.